Beschreibung
Laut WHO ist die unipolare Depression die 11. wichtigste Ursache für Behinderungen und Sterblichkeit auf der Welt. Unter diesem Begriff werden unterschiedliche Störungen zusammengefasst, die durch eine krankhafte Veränderung der Stimmung gekennzeichnet sind: Depressive Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebslosigkeit und erhöhte Ermüdbarkeit sind kennzeichnend. Die Ursachen der Erkrankung sind multifaktoriell, wobei biologische, psychische und soziale Faktoren eine Rolle spielen.
Die Behandlung umfasst Akuttherapie, Erhaltungstherapie und Langzeittherapie. Eine pharmakologische Therapie mit Antidepressiva wird oft eingesetzt, weil sie bequemer durchzuführen ist und die Medikamente überall und schnell verfügbar sind. Die unterschiedlichen Antidepressiva sind stimmungsaufhellende Substanzen, die ebenfalls auf den Antrieb wirken. Eine sedierende und eine anxiolytische Wirkung ist bei einigen Substanzen ebenfalls möglich. Alternativ oder zusätzlich können psychotherapeutische Verfahren eingesetzt werden, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie und die interpersonelle Psychotherapie.
Potenzielle Interessenkonflikte finden Sie in unserer Transparenzerklärung.
Lernziele
Das Grundlagenthema Depression besteht aus einem Grundlagenkurs (Theorie) und acht Fallbeispielen (Praxis: EXPERT 04-06).
Der Theorieteil verfolgt insbesondere folgende Lernziele:
- die Definition und Klassifikation der unipolaren Depression sowie wichtige epidemiologische Daten kennen und wiedergeben können
- die Grundlagen der Impulsübertragung im ZNS und ihre Bedeutung für die Entstehung einer Depression sowie genetische, soziale, saisonale und biologische Faktoren, die zur Entstehung einer Depression beitragen sowie bedeutende Erkrankungen und Medikamente, die ebenfalls eine Depression verursachen können verstehen und im Patientengespräch anwenden können
- Screeningsmöglichkeiten, die den Apotheker bei der Identifikation von betroffenen Patienten unterstützen und eine Weiterleitung an den Haus- und Facharzt erleichtern anwenden können
- Pharmakologische und psychotherapeutische Therapieprinzipien, die für die Akuttherapie, Erhaltungstherapie und Langzeittherapie bedeutend sind verstehen und wiedergeben können
- Die Arzneimitteltherapie hinsichtlich Wirkung, Nebenwirkungen und Interaktionen bewerten können
- Wichtige Aspekte zu Remission, Erhaltungstherapie und Absetzen der pharmakologischen Therapie sowie das Vorgehen bei einer therapieresistenten Depression, einschließlich Dosis- oder Präparate-Wechsel, Kombinations- und Augmentationstherapie sowie Elektrokrampftherapie im interprofessionellen Gespräch empfehlen können
- Den Umgang mit einer unipolaren Depression bei besonderen Patientengruppen, einschließlich Schwangeren und postpartalen Patientinnen sowie Kindern, Jugendlichen und älteren Patienten sowie suizidalen Patienten unterscheiden können.